Hintergrund

Tropenparadies für Touristen, Tropenhölle für Einheimische?

Weiße Eroberer brachten europäische Krankheiten in die heutigen Entwicklungsländer, zum Beispiel Masern und Windpocken. Beispiel Südamerika: Allein durch den Kontakt mit Weißen starben etwa 80% der Indianer an diesen Krankheiten, nur wenige überlebten unbeschadet. Die Europäer waren immun oder geimpft gegen diese Krankheiten; die lokalen Medizinmänner aber waren mit ihrem Latein am Ende: Ihre Vorfahren hatten ein immenses Wissen über Heilpflanzen angehäuft, aber nicht gegen diese neuen Krankheiten.
Alternative Eins war, die Geister anzurufen, aber die Heiler starben ja selbst an diesen neuen Krankheiten.
Alternative Zwei war nur anfangs noch möglich: Sich zurück zu ziehen, jeden Kontakt mit Weißen zu vermeiden.
Alternative Drei war dagegen „nachhaltig“: Das eigene Wissen als Humbug zu bezeichnen, und fortan nur noch an die Kraft der bunten Pillen und Injektionen der Weißen zu glauben*.

Dieser Minderwertigkeitskomplex hat sich bis heute erhalten, und wird ständig durch unsere Industrienationen gefördert. So wird auch heute noch Chilli aus den Entwicklungsländern nach China exportiert und zurück in die Tropen als wirksamer Bestandteil von Rheumasalben importiert. Auch heute noch werden tonnenweise Bananen aus Afrika nach Deutschland transportiert und kommen als Bestandteil von Babypulver zurück nach Afrika. Auch heute noch wird die Heilpflanze Artemisia annua in Tansania industriell angebaut und kommt dann, über den Umweg über Europa, als für viele unbezahlbar teure Malaria-Tabletten zurück in die Entwicklungsländer.

Wir als Touristen empfinden tropische Länder als paradiesisch, wenn wir dort mit unseren eigenen Tabletten ankommen. Einheimische Menschen erfahren dieses Paradies als Tropenhölle, zum „Davonlaufen“, weil kein Mensch auf der Welt bereit ist, die erforderlichen Kosten für den Einkauf dringendst notwendiger („westlicher“) Medikamente auch nur annähernd zu spenden.

Tropische Länder sind extrem arm – an Papiergeld, aber extrem reich – an Heilpflanzen. Deswegen will unsere „Aktion Natürliche Medizin“ mit einem Minimum an Spenden ein Maximum an Menschenleben retten. Dazu bieten wir Seminare in aller Welt, in allen armen Ländern, an. Erfahrungsgemäß kann somit die Hälfte der bisher importierten Medikamente vor Ort produziert werden. Dafür wollen wir in Afrika und Asien den Bau von anamed- Ausbildungszentren unterstützen und Literatur in einheimischen Sprachen drucken, sodass immer mehr "chemische " Medikamente durch selbsthergestellte Heilpflanzen-Präparate ersetzt werden können. „Ganz nebenbei“ bekommen unsere Seminarteilnehmer dabei wieder den berechtigten Stolz über ihr einheimisches Wissen zurück… und ganz nebenbei staunen sie über die Heilungswunder der Schöpfung. Und wenn dann Heilungen durch die „Unkräuter“ vor Ort geschehen, so wird manchen von uns das zur Hauptsache: Anderen Menschen die Liebe Jesu Christi weiter zu sagen.

(*Wir danken Herrn Michael Osiw ,IPM, für diese Anregungen)